Fundamenta Musicae
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Sprachliche Analogien in Edwin Gordons Theorie der musikalischen Entwicklung im frühen Kindesalter

Emil Devedjiev · Artikel · 2018

Zusammenfassung

Der Text fasst die zentralen Ideen der Theorie Edwin Gordons zur musikalischen Entwicklung im frühen Kindesalter anhand seiner sprachlichen Analogien zusammen. Nach Gordon sind die ersten neun Lebensjahre entscheidend für die Ausbildung des musikalischen Potenzials, das anfangs variabel ist, sich jedoch allmählich stabilisiert. Für eine optimale Entwicklung müsse musikalisches Lernen natürlich, spontan und intensiv verlaufen – analog zum Erwerb der Muttersprache. Gordon unterscheidet vier „musikalische Wortschätze“: den Hörwortschatz, den Sing- und Rhythmuswortschatz, den Audiations-/Improvisationswortschatz und die Notenkompetenz, wobei die ersten beiden eine grundlegende Rolle spielen. Im Zentrum der Theorie steht der Begriff der Audiation – der Prozess des inneren Hörens und Verstehens von Musik, der allen musikalischen Handlungen zugrunde liegt. Gordon betont, dass musikalische Entwicklung häufig durch die Dominanz der sprachlichen Praxis behindert wird, welche die spontane Ausbildung der Singstimme hemmt. Daher ist frühes häusliches Musizieren entscheidend für den Aufbau musikalischer Erfahrung und musikalischen Verständnisses. Der Text zeigt die Notwendigkeit, dass die Musikpädagogik ihre besondere, vom verbalen Lernen verschiedene Natur anerkennt und pädagogische Ansätze nutzt, die an die natürlichen Mechanismen der kindlichen musikalischen Entwicklung anknüpfen.

Zitieren

MLA: Devedjiev, Emil. “Sprachliche Analogien in Edwin Gordons Theorie der musikalischen Entwicklung im frühen Kindesalter.” Докторантски четения, 2018.
Chicago: Devedjiev, Emil. 2018. Sprachliche Analogien in Edwin Gordons Theorie der musikalischen Entwicklung im frühen Kindesalter. Докторантски четения. София. София.